Ich teste das Kochbuch "Istanbul - Die Kultrezepte" einen Monat lang
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Istanbul – Die Kultrezepte. Mein Fazit zum Kochbuchtest.

Dieses wunderschöne Buch „Istanbul – Die Kultrezepte“ der französischen Autorin Pomme Larmoyer steht schon eine kleine Weile in meinem Regal und ist tatsächlich auch schon aus dem Jahr 2015. Für meine Corona bedingte Reise durch die Küchen der Welt – statt durch die Welt – ist es aber perfekt geeignet. #travelbyfood eben.

Der Einband mit Tiefblau und Gold erinnert mich ein bisschen an eine Graphic Novel. Dich auch? Ich habe das Buch als Mängelexemplar gekauft – bei so viel Kochbuchliebe muss man eben ab und zu auch auf den Geldbeutel achten.

Als ich 2003 nach Berlin gezogen bin, war meine erste Wohnung zur Zwischenmiete in Kreuzberg. Direkt am Planufer, das ist die schattige Seite am Kanal. Es war eine Paterre Wohnung – und ich hatte Angst, dass Ratten aus dem Vorgarten rein kommen. Inzwischen ist Kreuzberg fast vollständig durch-gentrifiziert. 2003 war es wirklich noch „little Istanbul“. An der Ecke Kottbusser Damm war kein großer Bio-Supermarkt, sondern ein türkischer Supermarkt. Weil ich extrem faul, arm und neugierig war, bin ich immer dort einkaufen gegangen. Hätte ich nur damals schon all diese Rezepte zur Hand gehabt.

Mit türkischer Küche durch den Tag – die Kapitel

Das Kochbuch „Istanbul – die Kultrezepte“ ist nach Kapiteln aufgeteilt, die sich am Tagesablauf orientieren. Es beginnt – Überraschung – mit Frühstück und Ende mit Desserts („Süße Träume“). Im Vorwort erklärt die Autorin allerdings, dass es eigentlich in Istanbul für fast jede Zutat eine eigene Lokalität gibt mit eigenem Namen.

Kochbuch und Reiseführer in einem

2009 war ich selbst in Istanbul für eine Woche und bin – rückblickend betrachtet – ganz schön kulinarisch blind durch die Gegend gelaufen. Einen Fisch-Kebap habe ich natürlich gegessen. Aber die Feinheiten haben sich mir damals noch nicht erschlossen. Aber ich erinnere mich vor allem an viel Vegetarisches, schöne Restaurants und traumhafte Dachterassen mit Blick über die Stadt.

Auch dafür hätte ich gerne schon dieses Buch gehabt – denn zwischen den Kapiteln gibt es Stadtpläne und Tipps für Spaziergänge. Außerdem Hintergrundwissen dazu, wann man in Istanbul wo welche Speise einnimmt. Und was einen dann erwartet.

Istanbul kulinarisch entdecken

Das Erleben fängt schon beim Frühstück an. Ich muss sagen, dass „Istanbul – Die Kultrezepte“ wirklich hilft, das Essen der statt zu erleben und zu erschmecken. Türkisches Frühstück ist deftig – eher wie Brunch. Und es macht extrem Spaß, die Zutaten beim Laden neben zu holen (in Stuttgart Süd kein Problem) und loszukochen. Meine Simit sind viel klebriger geworden als beim Bäcker, aber ich glaube, den pekmez (Traubensirup – was für ein fantastisches Wort, oder?) verdünnt man eigentlich. Egal, lecker war es trotzdem. Vielleicht noch leckerer, weil es so süß war.

Fladenbrote, Sucuk mit Ei, Yoghurtbrötchen – ich habe zwar nicht alles auf einmal gekocht, aber auch in Etappen war alles lecker und ist sehr gut gelungen. Sucuk isst man übrigens ohne Haut! Musste ich erste googeln. 😀

Wunderschöne Food-Fotografie und Impressionen der Stadt

Während man Stadtviertel für Stadtviertel näher gebracht bekommt und sich im wahrsten Sinne des Wortes „durchfrisst“, lassen die Bilder die Stadt lebendig werden. Wasser in einer Stadt macht sie einfach lebendig. In mir steigen immer wieder Erinnerungen an meine Reise dorthin auf. Wie abstrakt es bleibt, dass eine Seite des Bosporus Europa, eine Seite Asien ist und am Ende irgendwo das Schwarze Meer liegt.

Menschen machen einen Ort lebendig

Um wirklich einen Eindruck zu gewinnen hilft es natürlich auch, Leute zu treffen. Unsere Reiseführerin Pomme Larmoyer stellt uns ein paar spannende Menschen vor, die auch Rezepte zum Kochbuch „Istanbul – die Kultrezepte“ beigesteuert haben.

Zutaten, Zubereitung, Zielgerade

Alles, was ich im Buch getestet habe, hat wunderbar funktioniert. Natürlich habe ich wie immer nur gekocht, was auch der Familie schmeckt oder worauf ich Appetit hatte und es gäbe noch viel mehr zu entdecken. Wie Fisch- und Muschelgerichte oder Speisen mit Fleisch. In meinem Exemplar kleben deshalb noch viele Zettelchen für Rezepte, die ich noch testen möchte.

Manches hat wirklich viel besser geschmeckt als alles, was ich bis jetzt gekauft habe: Mein Börek zum Beispiel frisch aus dem Ofen – köstlich! Oder die Köfte. Die Joghurtbrötchen waren so saftig wie beim Bäcker, nur eben mega frisch! Perfekt, um sie zum Beispiel mit Käsefüllung mit zu einem Picknick zu nehmen. Und vor allem die roten Linsensuppe, abgeschmeckt mit Zitronensaft. Köstlich!

Die Zutaten konnte ich leicht finden – im kleinen Lädchen, wo die türkisch-stämmige Nachbarschaft einkauft und im internationalen Regal im Supermarkt. Und natürlich im Gemüseregal, denn der Jahreszeit entsprechend habe ich viel mit Gemüse gekocht.

Diese Rezepte habe ich getestet

  • Simit, Rezept S. 12
  • Spiegeleier mit Sucuk, S. 18
  • Türkisches Taboulé, kisir, S. 62
  • Gözleme mit Spinat, S. 16
  • Gözleme mit Käse, S. 16
  • Salat aus gebratenem Gemüse, saksuka, S. 144
  • Zucchini Küchlein, mücver, S. 136
  • Börek mit Käse, S. 168
  • Köfte aus Rindfleisch, kuru köfte, S. 94
  • Linsensuppe, S. 84
  • Joghurtbrötchen, sade pogaca, S. 14
  • Joghurtbrötchen mit Käsefüllung, S. 14
  • Teegebäck, S. 226

Die Fakten zum Buch

Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Christian Verlag GmbH; Auflage: 1 (30. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3862447596
ISBN-13: 978-3862447596
Originaltitel:Istanbul – Les Recettes Culte
Größe und/oder Gewicht: 21,5 x 3,2 x 26,6 cm

Aus der Reihe „XXX – die Kultrezepte“ gibt es noch weitere Bücher: Kopenhagen, Teheran, Tokio, Barcelona, Wien, Venedig, New York, Tel Aviv.

Türkisch kochen: Istanbul. Die Kultrezepte. Wo Europa und Asien gemeinsam zu Tisch bitten. Mit Istanbuls Küche eine ganze Welt kosten: von Mezze bis Baklava.

(Partnerlink)

ÜberChristina

Christina isst und kocht gerne. Vor allem, weil leider oft das eine das andere bedingt. Bis jetzt hat sie alle erfolgreich davon überzeugen können, sie könne kochen. Mal sehen, wann das auffliegt. Wenn sie Glück hat, findet sie zuhause auch irgendwen, der beim essen helfen möchte.

Christina lebt und arbeitet in Berlin. Auf Grund ihres schwäbischen Migrationshintergrundes würde sie es sich aber natürlich niemals anmaßen, sich als Berlinerin zu bezeichnen. Aber vielleicht ist sie die einzig wahre Prenzelschwäbin aka Mitte Mutti.

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