Allgemein Kochbuch Test

Kochbuchtest zu „Cosy Kitchen – Wärmende Gerichte für kalte Tage“

Dieser Kochbuchtest lief absolut subjektiv – das schicke ich gleich mal vorweg. Denn ich mag Agnes Prus einfach sehr sehr gerne. Nicht zuletzt seitdem sie in meinem Kochbuch Podcast zu Gast war. Und seit wir uns auf der Frankfurter Buchmesse persönlich getroffen haben.

Für ihr neues Kochbuch – erschienen Ende 2022 bei EMF – hat sie 60 Soulfood Rezepte gesammelt, die Fotografin Annamaria Zinnau köstlich in Szene gesetzt hat. Kurz: Das Kochbuch hält absolut, was der Titel verspricht. Ich habe das Buch schon in der Vorweihnachtszeit bekommen, aber dann bin ich erst im kalten Frühling früher dazu gekommen, es zu testen.

Von schnell bis etwas anspruchsvoller

Die Rezepte liegen vom Schwierigkeitsgrad zwischen schnell und leicht umzusetzbar bis hin zu extra Twist mit bisschen mehr Aufwand. Wenn ich meine Kochroutine mit in die Betrachtung nehme, dann sollte man schon ein bisschen Kocherfahrung haben bei manchen Gerichten.

Die Kapitel in „Cosy Kitchen“

Zum Aufbau: Das Buch gliedert sich in sechs verschiedene Kapitel. Neben der Startkaptiel zu Grundlagen gibt es die Kategorien Suppen & Eintöpfe, Ofenlieblinge, Kartoffeln & Kohl, Pasta Reis & C. und Süßes für die Seele. Die Bilder sind absolut ansprechend und machen sofort Appetit. Wer mich kennt, weiß, dass ich besonders Bücher mit schönen Bildern liebe.

Was mir besonders aufgefallen ist – auch weil wir hier in letzter Zeit wieder sehr bewusst unseren Fleischkonsum reduzieren: Das Buch ist in der Rezeptauswahl sehr ausgewogen zwischen vegetarischen Rezepten und Fleischgerichten, was ich als sehr positiv empfunden habe.

Die getesteten Rezepte

In meinem Exemplar kleben noch sehr viele Zettelchen. Unter anderem in der finnischen Kartoffel Lachssuppe mit Dill. Die ist vielleicht auch ein gutes Beispiel, um zu erklären, was ich meine. Denn das hier sind keine ruckizucki Rezepte für spontan Hungrige. Das hier sind wohl elaboriert und abgestimmte Rezepte und Gerichte, die gerne auch die Extra-Meile gehen, um dann einen Wohlfühlmoment zu kreieren, in dem man einfach richtig genießen kann.  

Was ich damit meine? Für die Kartoffel-Lachs-Suppe kocht man aus der Haut des Lachses einen Fond. Ja genau. Das wird hier nicht mit Glas oder Tüte gemacht, sondern man kocht selber 45 Minuten lang einen Fond. Und genau daran ist bis jetzt auch gescheitert, dass ich diese Suppe koche. Weil ich aktuell schlicht und ergreifend nicht die Geduld und Zeit und Musse habe.  

Was ich allerdings getestet habe, war der spicy Fächer-Kürbis von Seite 56. Denn zufälligerweise gab es gerade Butternusskürbis im Supermarkt. Feta habe ich sowieso immer im Haus. Dieses Gericht hat mich sofort absolut überzeugt. Wir hier in Süddeutschland essen ja gerne Brotzeit zu Abend. Und ich mag es besonders gerne, wenn ich dann noch eine Kleinigkeit dazu stellen kann. Etwas Besonderes. Etwas zum wohlfühlen. Etwas warmes.  Und nachdem der Frühling so lange so kalt war, war dieses Rezept eine wahre Wohltat.

Genau so ging es mir mit den Cannelloni von S. 60, für die ich die Zeit tatsächlich gefunden habe. Vielleicht auch, weil ich noch Cannelloni Röllchen im Vorratsschrank hatte. Wie schreibt Agnes Prus im Kochbuch so schön:  

„Zugegeben, Cannelloni machen sich nicht von selbst. Füllung zubereiten, Röhrchen füllen, Sauce kochen… Man muss das schon wollen.“

Agnes Prus in „Cosy Kitchen“

Da hat sie recht. Aber es hat sich absolut gelohnt. Die ganze Familie war begeistert und ich natürlich auch.


Auch eher schnell und deshalb von mir gewählt geht die cremige Kürbis Pasta mit Salbei von S. 104. Auch wenn ich aus gesundheitlichen Gründen diesmal etwas sparsam mit dem Salbei umgehen musste.  Hier wird aus dem Hokkaidokürbis keine Suppe gekocht, sondern eine Nudelsauce und ganz ehrlich: Das hab ich so noch nie probiert. Die Konsistenz ist ähnlich – und die Reste waren reichlich und wurden tatsächlich am nächsten Tag als Suppe gegessen. Aber was soll ich sagen? Das Ergebnis ist spektakulär! Kürbis ist so kuschelig und cremig, dass die Pasta zum absoluten Wohlfühlessen wird. Gekrönt mit Semmelbröselk Crunch und Salbei Knusperblättern. Mehr sage ich nicht.

Die cremigen Risoni von S. 122 habe ich ebenfalls getestet. Man kann sie auch als Kitaraki kaufen. Kleine Nüdelchen, die hier ein bisschen wie Risotto gekocht werden. Oder anders: Das hier ist ein One Pot Gericht, das in einem Topf inklusive Sauce zubereitet wird. Es hat wirklich allen voran geschmeckt.

Zum Schluss ein süsser Abschluss: Der Pflaumen-Orangen-Crumble mit Walnuss-Streuseln von S. 150. Und noch einmal ein gutes Beispiel dafür, dass dieses Buch gerne mal einen kleinen Schritt extra macht für ein besonderes Geschmackserlebnis. Statt einfach ein paar Zwetschgen schnöde mit Streuseln zu überbacken, wird hier das Obst mit Orangensaft karamellisiert. Und die Streusel bekommen mit Walnüssen und Zimt das gewisse Etwas. Ich liebe ja Crumble, aber das hier ist absolute einfach Weltklasse und jede Mühe wert.

Mein Fazit

Da kann man den Herbst fast wieder herbeisehnen. Zum Beispiel, wenn man das Bild zum Kartoffel-Zwiebel-Gratin mit Scamorza ansieht. Mir läuft direkt das Wasser im Mund zusammen. Jeder Extraschritt, den Agnes Prus in „Cosy Kitchen“ geht, lohnt sich. Wirklich!

Wer gerne kocht, schon ein paar Erfahrungen in der Küche gesammelt hat und keine Angst davor hat, für das eine oder andere Gericht ein bisschen mehr Aufwand zu wagen, für den oder die ist das Buch „Cosy Kitchen“ von Agnes Prus ein Volltreffer. Für alle anderen auch, denn sie erklärt alle Schritte wunderbar verständlich und genau, damit auch jedes Gericht gelinkt.

Die Fakten zum Buch

Cosy Kitchen – Wärmende Gerichte für kalte Tage: 60 Soulfood-Rezepte (Partnerlink)

  • Herausgeber ‏ : ‎ Edition Michael Fischer / EMF Verlag; 1. Edition (20. September 2022)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 160 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3745910958
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3745910957
  • Abmessungen ‏ : ‎ 21.7 x 2.1 x 26.6 cm

Alle Bilder der gekochten Rezepte und auch meine aktuellen Koch-Abenteuer findest du auf Instagram!

ÜberChristina

Christina isst und kocht gerne. Vor allem, weil leider oft das eine das andere bedingt. Bis jetzt hat sie alle erfolgreich davon überzeugen können, sie könne kochen. Mal sehen, wann das auffliegt. Wenn sie Glück hat, findet sie zuhause auch irgendwen, der beim essen helfen möchte.

Christina lebt und arbeitet in Berlin. Auf Grund ihres schwäbischen Migrationshintergrundes würde sie es sich aber natürlich niemals anmaßen, sich als Berlinerin zu bezeichnen. Aber vielleicht ist sie die einzig wahre Prenzelschwäbin aka Mitte Mutti.

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