Das Kochbuch "Die Blaue Stunde"
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Mein Fazit zum Kochbuchtest zu „Die Blaue Stunde“ von Stevan Paul

Endlich! Das erste Kochbuch von Stevan Paul im Test auf Kuchen oder Weltfrieden. Vielleicht hast du es schon im Podcast gehört. Bis jetzt stimmte das Timing nie so richtig. Kaum hatte ich beschlossen, ein japanisches Kochbuch zu testen und auch damit begonnen, erschien sein fantastisches japanisches Kochbuch. Aber mit „Die Blaue Stunde“ sollte mir das nicht noch einmal passieren. Also ab in den Buchladen und Kochbuch gekauft – auch in Vorbereitung auf unser Interview für „Der Kochbuch Podcast“. 

In der Buchhandlung meines Vertrauens fand ich es nicht sofort – aber kaum hatte ich die Verkäuferin angesprochen, kam sie schon ins Schwärmen. Ach, der Stevan Paul. Er schreibt so tolle Kochbücher – und natürlich sei „Die Blaue Stunde“ auch vorrätig. Die anderen seien übrigens auch fantastisch! Okay, er hat Fans. Berechtigt?

Im Interview mit Anja Wasserbäch von der Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten in „Der Kochbuch Podcast“ viel das Lob ebenfalls groß aus. Seine Rezepte würden eben alle funktionieren, und das sei ja schon einer der wichtigstens Punkte für ein gutes Kochbuch. Die Latte lag also direkt vor dem Test schon hoch.

Startschuss – ein Geburtstagsfest

Ich hatte mir das genau ausgedacht: Ich wollte möglichst viele Rezepte auf einmal testen und die Ergebnisse direkt anlässlich meines kleinen Geburtstagsfestes servieren. Wie praktisch, oder? Denn in „Die Blaue Stunde“, die übrigens im österreichischen Brandstätter Verlag erschienen ist, gibt es viele kleine Leckereien, die man zu alkoholischem Getränk und in entspannter Abendrunde geniessen kann. Alles, was sich für Aperitivo, Mezze, Sundowner, After-Work, Runterkommen so eignet. Perfekt.

Noch dazu gibt es auf Spotify eine Playlist mit Songs, die Stevan Paul kompliert hat. Sie heißt übrigens „Blaue Stunde“ und nicht „Die Blaue Stunde“ wie die Sendung von Serdar Sumuncu. Das hilft beim Finden. Ganz angenehmer Sound, nicht völlig aktuell oder vielleicht auch altersgemäß. Das soll kein Seitenhieb sein, mir gefällt sie sehr, auch wenn ich ein bisschen jünger bin.

Ich hatte direkt ein Zutatenproblem – ich habe keine richtigen Frühlingsrollenblätter gefunden. Das heißt, zwei Versuche scheiterten daran. Wobei die Frühlingsrollen und die Paneer Cigar Rolls lecker waren – nur nicht so wie sie sollten knusprig.

Alle Dips und weiteren Snacks kamen aber wunderbar an – auch wenn die Portionsgrößen auch für eine kleine Party großzügig bemessen waren und wir eine Woche an den Resten aßen. Nein, ich habe nicht so wenig Freunde und die hatten auch Hunger. Wirklich!

Die Zwangspause

Dann musste der Test kurz auf Eis gelegt werden. Naja, kurz oder doch etwas länger. Ein halbes Jahr etwa ist nichts weiter passiert. Ich habe von einem Moment auf den anderen – kurz nach besagter Party – jegliche Lust am Kochen verloren. Warum, kannst du hier nachlesen.

Jetzt bin ich aber wieder zurück – auch wenn ich wahrscheinlich bald noch einmal eine kleine Pause einlegen muss. Aber der Test wird ordentlich abgeschlossen, habe ich mir vorgenommen.

Das Fazit

Funktioniert denn jetzt tatsächlich alles, was in Herrn Pauls hochgelobten Kochbüchern beschrieben wird? Ja und ob! Wenn es nicht am einkaufsvermögen des Kochenden (räusper räusper) scheitert, dann funktioniert alles. An der einen Stelle verzeihen die Rezepte auch Ausweichprodukte. Ja, manchmal ist der Aufwand für eine kleine Leckerei gar nicht so klein. Aber mit „Die Blaue Stunde“ kocht man sich auch einmal um die Welt, mehr oder weniger. Man hat die Gelegenheit, die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen auszuprobieren – vom australischen Sandwich bis zu den schwedischen Köttbüllar, vom indischen Tandoori Huhn bis zum Yakitori Spieß. Da muss man schon ein bisschen Zutaten zusammensuchen.

Ich würde das Buch aber genau deshalb empfehlen. Wie oft gibt es monothematische Bücher, in denen man zig sich ähnelnde Rezepte findet. Die Bilder hübsch, die Rezepte so naja. Und am Ende blättert man gerne durch, finde es interessant aber probiert nichts aus. Durch die Vielfalt, die man in „Die Blaue Stunde“ findet, kann man fast gar nicht, als irgendwas auszuprobieren. Es sind die leckeren Köstlichkeiten, die man sowieso mag aber nicht weiß, wie es geht. Oder die spannenden exotischen Ideen, die man gerne mal ausprobieren würde. Perfekt für ein kleines Abendessen auf dem Balkon oder der Terasse – zusammen mit einem lieben Menschen und einem eisgekühlten Getränk. Auch dafür findet man übrigens Tipps.

Diese Rezepte habe ich getestet

  • Bayerische Obazda, S. 108
  • Taramosalata, griechische Lachscreme, S. 61
  • Arancini di riso, Risottobällchen aus Italien, S. 85 – Absoluter Favorit!
  • Melitzanosalata, griechische Auberginencreme, S. 61
  • Zaziki, S. 61
  • Buddah Bowl, S. 19
  • Imam Bayildi, Zucchini-Auberginen Röllchen aus der Türkei, S. 51
  • Hähnchen-„Döner“ mit Cecik, S. 52
  • Frühlingsrollen, S. 37
  • Cigar Paneer Rolls, S. 45
  • Kötbullar, schwedische Fleischbällchen in Sahnesoße, S. 129
  • Pastei de Nata, portugiesische Törtchen, S. 193

Die Fakten zum Buch:

 

    • Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
    • Verlag: Brandstätter Verlag (3. September 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3710601975
    • ISBN-13: 978-3710601972
    • Größe und/oder Gewicht: 20,7 x 2,5 x 27,8 cm

Das Feierabend-Kochbuch: Blaue Stunde von Stevan Paul. Tapas, Antipasti, Mezze, Ceviche, Apéro und Cocktails

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ÜberChristina

Christina isst und kocht gerne. Vor allem, weil leider oft das eine das andere bedingt. Bis jetzt hat sie alle erfolgreich davon überzeugen können, sie könne kochen. Mal sehen, wann das auffliegt. Wenn sie Glück hat, findet sie zuhause auch irgendwen, der beim essen helfen möchte.

Christina lebt und arbeitet in Berlin. Auf Grund ihres schwäbischen Migrationshintergrundes würde sie es sich aber natürlich niemals anmaßen, sich als Berlinerin zu bezeichnen. Aber vielleicht ist sie die einzig wahre Prenzelschwäbin aka Mitte Mutti.

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